Das Labor
Am 1. Oktober 1950 wurde Prof. Dr. P. Grassmann auf die damals neu geschaffene Professur für kalorische Apparate und Kältetechnik der ETH Zürich berufen um damit das gleichnamige Institut im Bereich Maschineningenieurwesen (heute Departement Maschinenbau und Verfahrenstechnik) zu gründen. Knapp zwei Jahre später wurde diesem Institut das Heliumlaboratorium angegliedert, in welchem im Jahr 1952 zum ersten Mal flüssiges Helium an der ETH Zürich erzeugt werden konnte.
Die anfänglich auf thermische Trennverfahren, kalorische Apparate und Tieftemperaturtechnik ausgerichtete Tätigkeit in Lehre und Forschung weitete sich unter anderem durch das Wachstum in der chemischen und pharmazeutischen Industrie der Schweiz schnell auf das gesamte Gebiet der Verfahrenstechnik (thermisch, mechanisch, biologisch, chemisch) aus, einschliesslich des Apparate- und Anlagenbaus.
Dies führte in den Jahren 1971 und 1973 zur Schaffung zweier zusätzlicher Professuren im Bereich Verfahrenstechnik. Aufgrund der wachsenden Bedeutung der Verfahrenstechnik wurde im Jahr 1971 der Name des Instituts angepasst - Institut für Verfahrens- und Kältetechnik.
Zudem wurde 1994 für Absolventen der vom Institut geleiteten Vertiefungsrichtungen (Mechanische Verfahrenstechnik und Partikeltechnologie, Thermische und Chemische Verfahrenstechnik, Verfahrenstechnische Apparate und Anlagen) der Titel des Dipl. Verfahrens- Ing. ETH eingeführt.
Aufgrund der Einführung des Bologna-Prozesses an der ETH Zürich musste im Jahre 2001 ein neuer Studienplan umgesetzt werden, was zur Abschaffung von Vordiplom und Diplom sowie zur Einführung von „Bachelor“ und „Master“ führte. Dabei handelt es sich ebenfalls um eine zweistufige Ausbildung aus „Bachelor Degree“ (6 Semester) und einem anschliessenden zusätzlichen Masterprogramm, welches drei Semester in Anspruch nimmt. Absolventen des Studiengangs Verfahrenstechnik erhalten den Titel "Ms in Process Engineering Science".
In den letzten Jahren konzentrierte sich die Forschungstätigkeit vorwiegend auf Mehrphasensysteme, auf die Partikel- und Aerosol-Technologie sowie auf die Entwicklung und Erforschung neuartiger Reaktions- und Aufreinigungsverfahren, die unter anderem breite Anwendung in der pharmazeutischen und chemischen Industrie, der Energie- und Bioverfahrenstechnik, der Umwelttechnik und im verfahrenstechnischen Anlagenbau finden.
Dank dieser Forschungs- und Entwicklungsarbeit und der intensiven wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit der Industrie und verwandten Hochschulinstituten im In- und Ausland konnte sich das Institut für Verfahrenstechnik auf den angesprochenen Gebieten einen ausgezeichneten Namen erarbeiten.
Seit der Gründung des Instituts haben ungefähr 900 AbsolventInnen ihren Abschluss in Maschinenbau bzw. Verfahrenstechnik absolviert und über 300 Doktorierende ihre Promotionsarbeit abgeschlossen. Einer der Doktoranden war auch der Nobelpreisträger Dr. Heinrich Rohrer (Doktorand von Prof. P. Grassmann in den Jahren 1958 bis 1960).
Ehemalige und heutige Professoren am Institut:
Prof. Dr. P. Grassmann († 1994) von 1950 bis 1975
Prof. A. Buck († 2012) von 1967 bis 1986
Prof. Dr. F. Widmer von 1971 bis 2000
Prof. Dr. Ch. Trepp († 2012) von 1975 bis 1996
Prof. Dr. L. Reh von 1986 bis 1998
Prof. Dr. Ph. Rudolf von Rohr ab 1992
Prof. Dr. M. Mazzotti ab 1997
Prof. Dr. S. Pratsinis ab 1998
Prof. Dr. S. Panke von 2001 bis 2009
Prof. Dr. D. Norris ab 2010